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Handlungsempfehlungen

Gemeinsam für einen schöneren Nachthimmel - Was jeder tun kann. 

Fünf einfache Schritte zum Schutz der Naturnacht

 

So können auch Sie einen Beitrag leisten

Der Schutz des natürlichen Nachthimmels beginnt vor der eigenen Haustür. Mit diesen fünf Grundprinzipien können Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen aktiv zur Reduzierung der Lichtverschmutzung beitragen – ohne auf Sicherheit und Komfort verzichten zu müssen.

 

1. Nützlichkeit – Brauche ich dieses Licht wirklich?

Der erste und wichtigste Schritt: Hinterfragen Sie jede Lichtquelle kritisch. Muss der Garten die ganze Nacht beleuchtet sein? Braucht die Einfahrt dauerhaft Licht, auch wenn niemand da ist? Oft ist weniger mehr. Schalten Sie Beleuchtung nur dann ein, wenn sie tatsächlich benötigt wird – für Sicherheit, Orientierung oder konkrete Tätigkeiten.

Praktischer Tipp: Führen Sie einen „Licht-Check" durch. Gehen Sie nachts um Ihr Grundstück und notieren Sie, welche Lichter wirklich notwendig sind.

 

2. Zielgerichtet – Das Licht gehört nach unten, nicht nach oben

Licht, das in den Himmel strahlt, ist verschwendete Energie und schadet der Umwelt. Richten Sie Ihre Leuchten so aus, dass sie nur den Bereich erhellen, der beleuchtet werden soll – Wege, Eingänge oder Arbeitsbereiche. Vermeiden Sie Kugelleuchten oder nach oben strahlende Strahler.

Praktischer Tipp: Verwenden Sie vollständig abgeschirmte Leuchten, bei denen kein Licht über die Horizontale abstrahlt. Der Lichtkegel sollte immer von oben nach unten gerichtet sein.

 

3. Ausmaß – So hell wie nötig, so dunkel wie möglich

Überbeleuchtung ist weit verbreitet. Dabei genügt oft ein Bruchteil der üblichen Helligkeit. Zu viel Licht blendet sogar und erschwert die Anpassung des Auges an die Dunkelheit. Orientieren Sie sich an den Mindestwerten der Beleuchtungsnormen – diese sind als Zielwerte, nicht als Untergrenze zu verstehen.

Praktischer Tipp: Testen Sie verschiedene Helligkeitsstufen. Sie werden überrascht sein, wie wenig Licht tatsächlich für gute Sicht ausreicht.

 

4. Kontrolliert – Licht nur dann, wenn es gebraucht wird

Nutzen Sie moderne Steuerungstechnik: Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren und Dimmfunktionen sparen nicht nur Energie, sondern schützen auch die Nacht. Ab 22 Uhr kann die Beleuchtung in vielen Bereichen reduziert oder ganz abgeschaltet werden.

Praktischer Tipp: Installieren Sie Bewegungsmelder mit kurzen Nachlaufzeiten (30-60 Sekunden) und stellen Sie Zeitschaltuhren so ein, dass Dauerlicht nur während der tatsächlichen Nutzungszeiten brennt.

 

5. Geeignet – Warmweißes Licht schützt Mensch und Natur

Die Lichtfarbe macht einen enormen Unterschied. Kaltweißes Licht mit hohen Blauanteilen stört den Schlaf-Wach-Rhythmus von Menschen und zieht Insekten besonders stark an. Verwenden Sie warmweißes Licht mit einer Farbtemperatur unter 3000 Kelvin – in ökologisch sensiblen Bereichen sogar unter 2700 Kelvin.

Praktischer Tipp: Achten Sie beim LED-Kauf auf die Kelvin-Angabe. Je niedriger der Wert, desto wärmer und insektenfreundlicher das Licht.

 

Gemeinsam für einen natürlichen Nachthimmel

Diese fünf Prinzipien sind keine starren Regeln, sondern eine Orientierungshilfe für verantwortungsvollen Umgang mit Licht. Jede eingesparte Kilowattstunde, jede abgeschirmte Leuchte und jede Umstellung auf warmweißes Licht ist ein Beitrag zum Erhalt unserer Nachtlandschaften.

 

Zusätzliche Empfehlungen für Gemeinden:

  • Erstellen Sie einen Licht-Management-Plan für öffentliche Beleuchtung

  • Sensibilisieren Sie Gewerbetreibende für das Thema

  • Fördern Sie die Umrüstung auf nachtfreundliche Beleuchtung

  • Werden Sie Vorbild mit der eigenen Straßenbeleuchtung

 

Für Unternehmen:

  • Verzichten Sie auf nächtliche Werbebeleuchtung nach Geschäftsschluss

  • Beleuchten Sie Parkplätze bedarfsgerecht mit Bewegungsmeldern

  • Vermeiden Sie dekorative Fassadenanstrahlungen

 

Für Privatpersonen:

  • Verzichten Sie auf dauerhafte Gartenbeleuchtung

  • Nutzen Sie Solarleuchten mit Bewegungsmelder statt Dauerlicht

  • Sprechen Sie mit Nachbarn über gemeinsame Lösungen

 

Der Schutz der Nacht ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Mit diesen einfachen Maßnahmen können wir gemeinsam dafür sorgen, dass auch kommende Generationen die Faszination eines sternenreichen Nachthimmels erleben können – so wie es in den Sölktälern noch möglich ist.

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